Botox ein Angriff auf unsere Beziehungen

Kennen Sie das Video von Ladykracher : Ludmilla – Schönheits- OP von Anke Engelke? Auf ihre unnachahmliche Weise beschreibt Sie wozu ein „gebotoxtes“ Gesicht noch in der Lage ist. Das Thema Botox ist nicht ohne Grund ein gefundenes Fressen für jeden Komiker.

Botox-Partys liegen im Trend. So schön ein glattes Gesicht und Schlauchbootlippen auch sind. Gefühle zu lesen oder gar Empathie zu empfinden ist je nach Glattheitsgrad nur noch vermindert oder gar nicht mehr möglich. Ein Gesicht in dem es uns nicht mehr möglich ist zu lesen, macht uns unsicher oder bringt uns sogar dazu uns abzuwenden. Verantwortlich dafür sind Spiegelneuronen, die Empathie erst möglich machen.

Spiegelneuronen-Emotionen-Beziehungen 

Lachen Sie wenn ein Kind Sie anlacht? Sind Sie schon mal spontan in Tränen ausgebrochen beim Anblick eines weinenden Menschen und haben dabei tiefe Trauer empfunden? Gestern habe ich mich vom Lachen eines Freundes anstecken lassen und erst nachdem ich mich wieder beruhigt habe, war ich in der Lage nach dem Grund unseres Lachens zu fragen. Sicher kennen Sie auch das Gefühl, nur an der Mimik den Gefühlszustand Ihres Gegenübers zu erkennen. Ganz bestimmt, denn wir Menschen sind soziale und mitfühlende Wesen. Und die sogenannten Spiegelneuronen sorgen dafür, dass wir das empfinden können, was andere empfinden. Unsere Mimik und Gestik spricht mehr, als dies Sprache jemals könnte. Die Spiegelneuronen wurden 1995 von dem italienischen Neuropsychologen G. Rizzolatti und seinem Team entdeckt. Es handelt sich dabei um Nervenzellen (und ein Resonanzsystem), welche unsere Gesichtsmuskeln dazu veranlassen dieselben Aktivitätsmuster auszulösen, die gerade im Gesicht und der Mimik unseres Gegenübers passieren.

Unsere Gesichtsmuskeln sind direkt mit unserem Gehirn verbunden und lösen durch die Aktivierung die entsprechenden Emotionen bei uns aus.Empathie, also Mitgefühl, Freude und Schmerzen, ausgelöst durch andere Menschen, kann nur durch die aktive Beteiligung der Spiegelneuronen überhaupt erst entstehen. Beim Betrachten unseres Gegenübers weisen die Spiegelneuronen die gleichen Aktivitätsmuster auf, die entstünden, wenn wir selbst dessen Gefühlsausdrücke nicht nur passiv beobachten, sondern diese aktiv erleben würden.

Spiegelneurone senden demnach schon Signale bei der reinen Beobachtung einer Handlung aus, wenn auch in geringeren Impulsen. Für unser Gehirn bedeutet dies die Auslösung der Emotionen, als wären diese selbst erlebt worden. 

// Lächle und die Welt lächelt zurück.

Die Spiegelneuronen gehören zu den Basisfunktionen unseres Gehirns. Wie Menschen sind auf das Soziales Miteinander angewiesen, um unser Überleben im Sinne der Arterhaltung zu sichern.

ABER ES DROHT GEFAHR – Haben Sie schon einmal in ein Gesicht geblickt, in dem sich nur sehr vermindert Muskeln bewegt haben? Können Sie sich an das Gefühl dabei erinnern? Oder hatten Sie gar kein Gefühl? Waren Sie vielleicht nur verunsichert oder war es für Sie unangenehm?

Die Erklärung geben die Spiegelneuronen. Es ist ganz einfach:

Menschliche Nähe und das leben von Beziehungen ist ohne Empathie nicht möglich. Beziehungen benötigen den Austausch nicht nur von Informationen, sondern zu einem weitaus größeren Teil den Austausch von Emotionen.